Ausflug nach Schloss Hof und Schloss Niederweiden

An einem Freitag im Juni fuhren meine Kollegin, Sissy Ranzdorf und ich, Karin Lakmayer, mit unseren Tagesinternats - Kindern zu den beiden Barockschlössern ins Marchfeld, um uns die Ausstellung: „Die Erde isst, was sie isst – 1.Teil: Von der Erde auf den Teller“ anzuschauen. Schloss Hof wurde für den legendären Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen errichtet und unter Kaiserin Maria Theresia aus- und umgebaut.
Wir wurden von zwei sehr netten Schlossführerinnen empfangen, die uns durch das Schloss führten. Dabei erfuhren wir einiges zum Thema Lebensmittelproduktion. Der Bogen wurde gespannt von der industriellen Produktion, die notwendig ist, um Lebensmittel genieß- und haltbar zu machen, bis zu deren Weiterverarbeitung im häuslichen Rahmen.

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Zuerst allerdings gingen wir in den vor dem Schloss errichteten „Würfel“ hinein. In diesem 7,5 m hohen Ausstellungscontainer wird das Thema Boden als grundlegende Ressource für unsere Nahrung behandelt. Es wurde den Kindern gezeigt, was sich in der Erde befindet, die verschiedenen Anbaumethoden, so wie einiges über die Entwicklung der Landwirtschaft erklärt. Der Boden unter unseren Füßen scheint unerschöpflich zu sein. Er wird für den Anbau von Obst, Gemüse und Getreide verwendet, aber auch zur Ernährung der Tiere genutzt, die mit Pflanzen gefüttert werden. Fruchtbare Erde ist die Grundlage unserer Nahrung. Durch die intensive Bewirtschaftung sollte der Umgang mit dieser lebensnotwendigen Ressource umso verantwortungsvoller sein. Die traditionelle Landwirtschaft steht unter Druck. Es gilt, die immer rasanter wachsende Weltbevölkerung auch in Zukunft ernähren zu können. Dabei sind nachhaltige Lösungen und alternative Produktionswege gefragt (Stichwort: Nachhaltigkeit).

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Nach diesem einstündigen Querschnitt pausierten wir beim nahegelegenen Gutshof. In diesem ländlich idyllischen, fast märchenhaft anmutenden Ambiente konnten wir zahlreiche teils seltene Tiere bestaunen. Wir sahen neben Pferden, Lamas und Trampeltieren auch altösterreichische Haustierrassen, wie z.B. das Steinhenderl, das Sulmtaler Huhn, die Vierhornziege, das Zackelschaf, ….
Unser unumstrittener Liebling unter den Haustierraritäten war der Weiße Barockesel mit seinen hellblauen Augen. Entzückt waren wir vom Nachwuchs. Einer der kleinen Babyesel kam ganz nah zum Zaun und ließ sich streicheln. Er hatte sehr weiches Fell. Lustig waren für die Kinder auch die vielen Ziesel, die in den Gehegen umherliefen, Gras knabberten und schnell in ihren Löchern verschwanden.

Nach einer kurzen Zeit am Spielplatz fuhren wir weiter ins 3km entfernte Schloss Niederweiden. Im Rahmen der Ausstellung „Warum isst die Welt, wie sie isst?“ wird auch dieser Standort miteinbezogen. In den Räumlichkeiten des ehemaligen Jagdschlosses geht es um die symbolischen, kulturellen und sinnlichen Aspekte des Essens. Unter der Rubrik „Sinn und Sinnlichkeit“ werden die Themen Essen und Lebensmittel sehr plakativ und auf spielerische Art zum Begreifen und Erfassen nähergebracht. Die interaktiven Elemente des Ausstellungsbereichs laden zu einem Erlebnis für alle Sinne ein. So durften die Kinder bei der Hörstation erraten, wie unser Essen klingt. Man glaubt, dass beim Essen und Trinken unser Gehör eine untergeordnete Rolle spielt, doch gerade dieser Sinn gibt uns Auskunft über Lebensmittel. Welche Geräusche machen sie in der Verpackung, wie klingen sie beim Schneiden oder Einschenken? Welche Geräusche erzeugen sie in unserem Mund? Nicht nur das Gehör, sondern auch unser Sehsinn wirkt sich auf das Auswahl- und das Essverhalten aus. „Die Augen essen mit“ – Sie übertragen visuelle Informationen an das Gehirn und bestimmen die Auswahl, die Einschätzung und die Erwartung an Nahrung. Weich, knackig, rau, glatt, elastisch, bröselig, strukturiert, glitschig oder eine Mischung aus mehreren Komponenten? Der Tastsinn ist ein wichtiges Wahrnehmungssystem, um Informationen über die Umwelt zu erhalten, sie einzuordnen und zu verarbeiten. Diese Station hat die Schüler/Schülerinnen sehr begeistert. Sie durften in riesige Plastikhandschuhe schlüpfen und in vorbereiteten Gefäßen spüren, wie sich Mehl, Marmelade, Marshmallows, Gummibärlis oder Reis anfühlt.

Weiter ging es zur Geruchsstation. Einen Großteil des Geschmacks nehmen wir über unsere Nase wahr. Wenn wir also glauben, etwas zu schmecken, dann riechen wir es zumeist. Zum Abschluss durften wir noch die Wildküche besichtigen. Wir sahen die Hauptküche, in der die barocken Speisen zubereitet wurden. Der große Tisch in der Mitte diente als Arbeitsfläche. Die Wildküche ist eine der wenigen weitgehend im ursprünglichen Zustand erhaltenen barocken Küchengebäuden in Europa.

Danach ging es zurück zur Schule, bei der wir müde und mit viel Information ausgestattet, ankamen.

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